Machbarkeitsstudie, Testplanung, Gestaltungsplan und Projektwettbewerb

Siedlung Pünt, Egg

Unsere Leistungen

planzeit orga­ni­siert das gesamte Gestal­tungs­planver­fah­ren der Sied­lung Pünt in Egg. Ziel des Ver­fah­rens war es, einen rechtsgül­tigen Gestal­tungs­plan für die Areale vor­liegen zu haben, um auf die­ser Basis ein Wett­bewerbsver­fah­ren für den Ersatz der Sied­lung Pünt lancie­ren zu kön­nen. Folgende Leis­tun­gen wur­den dabei durch planzeit erbracht:

  • Orga­ni­sa­tion und Durch­füh­rung einer Test­pla­nung zur Präzi­sie­rung des Bebauungs­vor­schlags auf dem Gestal­tungs­pl­anpe­rime­ter (Work­shopver­fah­ren mit 3 Teams)
  • Erarbei­tung und Durch­setzung Gestal­tungs­planver­fah­ren in enger Zusam­men­arbeit mit der Bauherr­schaft, den betroffe­nen Behör­den und der Nach­bar­schaft
  • Orga­ni­sa­tion und Durch­füh­rung Pro­jektwett­bewerb im selek­tiven Ver­fah­ren

Beschrieb

Die «Sied­lung Pünt» der SGE umfasst ursprüng­l­ich 5 MFH mit jeweils 3 Geschos­sen und zwei MFH mit jeweils 5 resp. 6 Geschos­sen sowie eine Unter­ni­veauga­rage. Insge­s­amt besteht die Sied­lung aus 64 Woh­nun­gen von 2 bis 4.5 Zimmern. Sie ist jedoch in die Jahre gekom­men und eine umfas­sende Sanie­rung stünde bevor. Einer Machbarkeits­studie im Jahr 2012 zeigte auf, dass unter Ein­bezug der Nach­barpar­zel­len ortsbau­lich ein gros­ses Ver­dich­tungs­po­ten­tial besteht. Daher wurde beschlos­sen, zusam­men mit den Grund­ei­gen­tümern der Nach­barpar­zel­len den Weg eines Gestal­tungs­planver­fah­rens zu beschrei­ten. Um die Grundla­gen dafür fundiert zu ermit­teln und breit abge­stützt auf­zu­g­lei­sen wurde ein Test­planungs­ver­fah­ren unter Ein­bezug der wesent­li­chen Sta­ke­hol­der durch­ge­führt und auf Basis des Ergeb­nis­ses ein Gestal­tungs­plan auf­ge­stellt. Die­ser ist seit Anfang 2019 rechts­kräf­tig. Unter­des­sen konnte die SGE drei Häu­ser (2. Etappe) inn­er­halb des Gestal­tungs­pl­anpe­rime­ters hinzukau­fen. Ein Pro­jektwett­bewerb für den Ersatz der ers­ten Etappe auf den Baufel­dern B4 - B9 wurde 2020 abge­schlos­sen.In einer Machbarkeits­studie vom Juni 2012 hat planzeit in einer brei­ten Aus­lege­ord­nung die Mög­lichkei­ten für die Erneue­rung der Sied­lung Pünt auf den Area­len Kat. Nr. 640, 641 und 644 an der Pünt­strasse in Egg unter­sucht. Dabei kam man zu der Empfeh­lung, dass der sinnvollste Weg für eine Erneue­rung ein Ersatzneubau im Rah­men eines Gestal­tungs­planver­fah­rens unter Ein­bezug der Nach­bargrund­stü­cke ist. Bereits wäh­rend der Studie wur­den erste Sondie­rungs­ge­spräche mit der Nach­bar­schaft und der Gemeinde geführt. 

Wettbewerb

Auf­gabe des Pro­jektwett­bewerbs war es, eine Antwort auf die Frage zu geben auf wel­che Art und Weise wir heute und in Zukunft, vor dem Hin­ter­grund räum­li­cher Ver­dich­tung in länd­li­chen Gegen­den, woh­nen wol­len. Dazu waren ca. 90 quali­ta­tiv hoch­ste­hende Woh­nun­gen im güns­tigen und mit­tle­ren Seg­ment zu pla­nen und die gemeinschaft­li­che Kompo­nente in den allgemei­nen Berei­chen stärker in den Fokus gerückt wer­den. Die Woh­nun­gen soll­ten so gestal­tet wer­den, dass die Mög­lichkeit zur Nutzung unter Voll­bele­gung besteht, d.h die Nutzbarkeit des Wohnraums auch als Individualzim­mer gege­ben sein sollte. Die 2- 3.5 Zim­mer Woh­nun­gen waren so zu pla­nen, dass sie als attrak­tive Alters­woh­nun­gen genutzt wer­den kön­nen. Zudem soll­ten innova­tive Wohn­kon­zepte für Familien und eine jüngere Mie­ter­schaft ange­bo­ten wer­den. Besondere Sorgfalt wurde hin­sicht­lich der Gestal­tung eines natur­na­hen Aus­senraums mit fei­nen Abstufun­gen zwi­schen priva­ten, halb­öff­ent­li­chen und öff­ent­li­chen Berei­chen erwar­tet. Zur spezi­fi­schen Aneig­nung des Rau­mes soll­ten den Bewoh­nern klar abge­grenzte private und gemeinschaft­li­che Gär­ten zur Ver­fügung gestellt wer­den. Das Pro­jekt «Schwarze Katze, weis­ser Kater» von Stüc­heli Pes­talozzi Schi­ratzki Architek­ten aus Zür­ich wurde ein­stim­mig als Sieger­pro­jekt aus­ge­wählt und zur Weiter­be­arbei­tung empfoh­len. Das Pro­jekt fin­det sowohl städtebau­lich als auch auf der Ebene des genos­senschaft­li­chen Woh­nens überzeugende Antwor­ten auf die ganz spezi­fi­schen Fra­gen der Auf­ga­ben­stel­lung. Die volu­me­tri­sche Hier­ar­chi­sie­rung der ein­zel­nen Baukörper schafft Klarheit in der Setzung, Durch­läs­sigkeit zum Quar­tier und Aus­senräume mit hoher Auf­ent­haltsquali­tät. Durch die typo­logi­sche Differen­zie­rung der Häu­ser wird ein rei­ches Ange­bot an sehr spezi­fisch aus­ge­arbei­te­ten genos­senschaft­li­chen Wohn­si­tua­tio­nen geschaffen. Die strin­gente in einer innova­tiven Holzbauweise vor­ge­se­hene Kon­struk­ti­ons­weise ver­spricht eine nach­hal­tige und zukunfts­fähige Sied­lung und überzeugt auch hin­sicht­lich der Wirt­schaft­lichkeits­be­trach­tung. Der Genos­senschaft bie­tet er die Mög­lichkeit ihr Ange­bot in Egg massge­schnei­dert zu erweitern und ein differen­zier­tes Wohnrau­m­ange­bot mit stim­mi­ger Atmo­sphäre und hohem Wohnwert zu ent­wi­ckeln.

Gestaltungsplanverfahren

Basis für den Gestal­tungs­plan bil­dete das aus der Test­pla­nung hervor­gegan­ge­nen Pro­jekt von Vukoja Goldin­ger Architek­ten. Der Gestal­tungs­plan wurde in enger Zusam­men­arbeit mit der Gemeinde und den Grund­ei­gen­tümern ent­wi­ckelt. Der Gestal­tungs­plan sieht eine Aus­nützung von 110% je Par­zelle vor. Bei den ein­zel­nen Grund­ei­gen­tümern beste­hen unter­schied­li­che Erneue­rungs­ab­sich­ten. Daher wurde der Gestal­tungs­plan so formuliert, dass auf ver­änderte Bedürf­nisse rea­giert wer­den kann, aber dennoch ein quali­ta­tiv hoch­wer­tiges Gesamtbild  gesi­chert wird. Mit dem Gestal­tungs­plan «Pünt» wur­den die Vor­aus­setzun­gen geschaffen, an zentrums­na­her, gut erschlos­se­ner Lage in ortsbau­lich und architek­to­nisch hoch­wer­ti­ger Quali­tät eine ange­mes­sene Ver­dich­tung des Sied­lungs­raums zu ermög­li­chen und an die Zentrums­bebauung anzu­knüpfen. Er wurde Anfang 2019 mit gros­ser Mehrheit von der Gemeindever­samm­lung Egg angenom­men.

Testplanung

Daher wurde beschlos­sen, die Stra­tegie eines Ersatzneubaus auf Grundlage eines priva­ten Gestal­tungs­plans zu ver­folgen. Dabei soll das Gestal­tungs­planver­fah­ren über den Perime­ter der ehe­ma­ligen Gesamt­überbauung lanciert wer­den. Eine Aus­nützung von gut 100% ist in der Gemeinde Egg kaum vor­han­den. Um die­ses Ziel fundiert abzu­stüt­zen, wurde eine Test­planungs­ver­fah­ren im Work­shopver­fah­ren mit 3 Architektur­büros, einem Begleitgremium aus aus­gewie­sen Fach­leu­ten, den betroffe­nen Grund­ei­gen­tü­mer sowie Gemeindever­tre­tern lanciert.  
Darin wur­den Fra­gen nach dem Selbst­ver­ständ­nis der Gemeinde Egg und zeit­ge­mäs­sen Wohn­for­men aus­s­er­halb eines urba­nen Kon­tex­tes  gemein­sam diskutiert sowie die maximal ver­träg­l­i­che Dichte, Gebäudehöhen, Erschliessung und weitere Para­me­ter für eine neue Überbauung aus­gelo­tet. Diese Erkennt­nisse flos­sen in die in ver­schiede­nen Lösungs­an­sätze der Teams ein. Das Ergeb­nis wurde mit dem Gemeinde­rat der Gemeinde Egg kon­so­lidiert.

Machbarkeitsstudie

Die Studie sollte die SGE zu einem Stra­tegie­ent­scheid befähigen. In der Studie wur­den daher  ver­schiedene Sze­na­rien von Sanie­rung bis zum Ersatzneubau geprüft. Ursprüng­l­ich wurde die Sied­lung im Rah­men einer Gesamt­überbauung mit einer Aus­nützung von rund 70% erstellt. Es zeigte sich, dass ein Ersatz der Gebäude gemäss der gül­tigen BZO, wel­che eine Aus­nützng von 60% zulässt, nicht mehr in dem heute vor­han­de­nen Mass mög­lich wäre. Die ortsbau­li­che Analyse des Gebiets ergab zudem, dass unter Ein­bezug von min­des­tens den Berei­chen der ehe­ma­ligen Gesamt­überbauung, eine dichtere und in Teilen höhere Bebauung sinnvoll wäre. Empfeh­lung: Ersatzneubau der 1. Etappe mit einer Aus­nützung von gut 100% mit­tels Gestal­tungs­plan und Ein­bezug der Nach­barn. Mit die­ser Vari­ante sind architek­to­nisch und ortsbau­lich die optimals­ten Lösun­gen mög­lich. Im Ver­hält­nis von Kos­ten zu Ertrag ist es die wirt­schaft­lichste und energe­tisch nach­hal­tigste Stra­tegie.

Bauherrschaft: Siedlungsgenossenschaft Eigengrund
Projektleitung bei planzeit: Britta Bökenkamp
Architekten (Workshopverfahren): BASK, Vukoja Goldinger, Galli Rudolf
Bearbeitungsszeitraum: seit September 2013–2021
Grafik und Abstimmungskommunikation: s2r.gmbh
Architektur: Stücheli Pestalozzi Schiratzki Architekten, Zürich
Landschaftsarchitektur: Ganz Landschaftsarchitekten, Zürich
Modellfotos: Lukas Walpen Architekturfotografie

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 Visualisierung Stücheli Pestalozzi Schiratzki Architekten
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